Bilingualer Unterricht

In einem zusammenwachsenden Europa und einer globalisierten Welt werden sich kommunikative Strukturen und Berufspraxis so entwickeln, dass Menschen privat und beruflich zunehmend auf eine Fremdsprache als weitere Sprache angewiesen sind, die sie, ähnlich der Muttersprache, differenziert, sicher und geläufig beherrschen. Die ursprüngliche Fremdsprache wird damit zur Verkehrssprache.

Dies stellt neue fremdsprachliche Anforderungen an die Schulen und Schüler*innen. In Europa hat sich das Leitsprachenmodell herausgebildet und Englisch dabei als internationale Sprache in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft etabliert. Man mag diese Dominanz bedauern, muss aber auch Realist sein und sehen, dass es zu dieser Entwicklung keine sinnvolle Alternative gibt. Somit wird das Erlernen einer Fremdsprache zu einer Kulturtechnik, zu deren Erlernen das Gymnasium die Grundlagen legen muss. Die Einrichtung bilingualer Klassen muss als Antwort auf diese Herausforderung verstanden werden.

Die Zielvorstellungen des bilingualen Sach-Fachunterrichts sind vielschichtig: eine erhöhte Fremdsprachenkompetenz durch die Erörterung von Inhalten im Sachfach, das Loslösen der Fremdsprache von konstruierten und teilweise sachfremden Zusammenhängen sowie Einsicht in fachliche Sichtweisen der fremdsprachlichen Bezugskultur.

Wie unterscheidet sich bilingualer von deutschsprachigem Unterricht?
Den Unterschied macht allein die Sprache aus, denn es gelten die gleichen Bildungsstandards. Die Unterrichtsinhalte des Sachfachs unterscheiden sich nicht von denen im nicht-bilingualen Unterricht und benotet werden ausschließlich die Kenntnisse des Sachfachs.

Es gibt jahrgangsübergreifend eine Bili-Lerngruppe, die im Sachfach (Geschichte und Geographie) für zwei Wochenstunden ihren Klassenverband verlässt. Diese Bili-Gruppe wird drei Schuljahre lang (in den Klassenstufen 8,9,10 bei G8 bzw. 9,10,11 bei G9) den Sachfachunterricht auf Englisch erhalten, zunächst 2 Jahre Geschichte, dann 1 Jahr Geographie.

Die Bewerbung für bilingualien Unterricht findet im Zuge der Profilwahl für Schüler*innen der Klassenstufe 7 (G8) und 8 (G9) statt. Die Eltern werden rechtzeitig vor der Bewerbung informiert.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist die Bereitschaft, sich durch mündliche Beiträge am Unterrichtsgeschehen aktiv zu beteiligen. Gute Noten in Englisch und Geschichte lassen diese Bereitschaft erkennen.