Geschichte der Schule

Schule befindet sich in einem ständigen Wandel. Etliche Schüler*innengenerationen haben seit der Gründung des Bach-Gymnasiums im Jahr 1956 ihr Abitur absolviert. Viele Menschen haben die Schule im Laufe der Zeit bis heute geprägt, weiterentwickelt und verändert: Schüler*innen, Lehrer*innen, Schulleitungen und Eltern leisten hierbei ihren Beitrag.

In den folgenden Menüpunkten werden Blicke auf die Gründungszeit des Bach-Gymnasiums und die Chronologie wichtiger dort stattfindender Ereignisse geworfen sowie ehemalige und aktuelle Schulleiter*innen vorgestellt.

2017 Neubau: Das Haus der Naturwissenschaften tritt an die Stelle des Martin-Bucer-Hauses.

2016 Neubau: Das Studienhaus ersetzt einen Gebäudeteil des Ott-Heinrich-Stifts.

2006 Renovierung und Erweiterung von Haupthaus, Mensa und Haus der Künste.

2002 Das Bach-Gymnasium geht in die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche über.

1996 Die Räume im Martin-Bucer-Haus werden zu Klassenzimmern umgebaut. Die Schüler*innenzahlen sind nach einem Einbruch in den 1980er Jahren kontinuierlich gestiegen und liegen nun bei fast 950.

1983 Das Jungeninternat wird auf Grund sinkender Schülerzahlen geschlossen. Die Kunst zieht in den Ott-Heinrich-Stift.

1974 Das Mädcheninternat wird aufgelöst, die Räume werden frei für die Oberstufenbücherei und die neue gymnasiale Oberstufe.

1970 Der Erweiterungsbau entsteht an der Stelle des alten Pfarrhauses in der Schulstraße.

1962 Die Schule erhält die volle staatliche Anerkennung.

1961 Das Martin-Bucer-Haus wird als Mädcheninternat genutzt.

1958 Das Schulgebäude wird aufgestockt, da nun bereits 430 Schüler*innen die Schule besuchen.

1957 Im Ott-Heinrich-Stift wird ein Jungeninternat eingerichtet.

1956 Pfarrer Erich Kühn gründet zu Ostern in der Kirchgartenschule das evangelische Gymnasium mit musischem Profil. Es werden 112 Schüler*innen eingeschult und von 10 Lehrkräften unterrichtet.

Gemeideoberhaupt, Visionär, Baumeister: Pfarrer Kühn

Pfarrer Kühn wird am 14.12.1902 in Hochhausen am Neckar als Sohn eines Lehrers geboren. Einen Teil seiner Jugend verbringt er in Karlsruhe und studiert dann in Heidelberg, Berlin und Greifswald Theologie. Sein erstes Vikariat bringt ihn nach Rheinbischofsheim, Mannheim (Christuskirche) und Karlsruhe folgen. Nachdem er eine Pfarrei in Linx bei Kehl geführt hat, kommt er am 14.11.1934 in die Neckarauer Südpfarrei. Schon früh wirkt er karitativ mit der Einrichtung eines Kindergartens. 1938 wird er zu einer militärischen Übung eingezogen, die zu einer sechs Jahre dauernden Tätigkeit als Wehrmachtspfarrer an der Ostfront wird. 21 Kilogramm Briefe schickt er in dieser Zeit nach Hause und immer mahnt er seine Frau, auch täglich Kirchenlieder in der Familie zu singen.

Als er 1945 aus englischer Gefangenschaft nach Neckarau zurückkehrt, findet er neben Trümmern auch eine große soziale Not vor. Sofort kümmert er sich um den Wiederaufbau der Kirche und plant sowohl ein Alten- als auch ein Mädchenwohnheim. 1952 weiht er das Martin-Bucer-Haus ein, ein Wohnheim für Jungarbeiterinnen und ledige Mütter mit Kleinkindern. 1956 gründet er das Bach-Gymnasium. 1961 folgt das Johannes-Calvin-Haus, ein Wohnheim für berufstätige Mädchen, das 1986 in ein Wohnheim für Behinderte umgestaltet wird. 1966 entsteht mit dem Margarethe-Blarer-Haus ein Mütter- und Kinderheim, das heute behinderte Kinder beherbergt (Neubau 2012). Aus der ehemaligen Pflegevorschule, die 1968 eingerichtet wurde, wird 1975 das heutige Katharina-Zeil-Haus in der Friedrichstraße, ein Wohnheim für behinderte Erwachsene. 1969 beginnt Erich Kühn mit dem Aufbau der „Beschützenden Werkstätten“ für Behinderte und 1970 wird der „Verein für Gemeindediakonie und Rehabilitation e.V.“ gegründet, der im Laufe der Jahre die Trägerschaft für das neu gebaute Wichernhaus und den Familienentlastungsdienst b.i.f. übernimmt.

Pfarrer Kühns Wirken endet nicht mit seinem Ruhestand im Jahr 1972 zu seinem 70. Geburtstag, denn auch in der Ostasienmission und der Kriegsgräberfürsorge bleibt er aktiv. Seine „Neckarauer Liebeswerke“ prägen den Mannheimer Vorort in gravierender Weise und weisen ständig darauf hin, dass „sich die Gesellschaft daran gewöhnen soll, mit Kummer und Elend in ihrer Mitte zu leben.“ Pfarrer Kühn stirbt am 27. Mai 1979.

Pfarrer Kühn zum Johann-Sebastian-Bach Gymnasium (Vorwort des Jahresberichts der Schule 1963/64): „Das Johann-Sebastian-Bach Gymnasium ist eine Schule der Einführung in diesen Lebensraum und nicht nur eine Lernschule im alten Stil intellektueller Wissensanhäufung. Ihre Schüler dürfen niemals für den nächsten Diktator willige Werkzeuge intellektueller Leistung sein. Das Gotteshaus und die Gebäude der Schule wie die Bauwerke der barmherzigen Liebe sind unlösbar miteinander verbunden und bilden in ihrer ineinander gefügten Gestalt ein Bild des vom Wort Gottes geprägten Lebensraumes.“


Heike Frauenknecht
seit 2016

Dr. Matthias Raden
2000 – 2016

Dr. Hans-Peter Kraft
1975 – 2000