Bergfreunde

Studienfahrt Gardasee 2016

Montag, 31.10.2016

Bericht aus der Abizeitung 2017

Als die Studienfahrten ausgeschrieben wurden, fiel eine gleich ganz besonders auf. Sie wurde zu Recht „Sportlerfahrt“ getauft. Nicht nur allein aus dem Grund, dass ein großer Teil des 4-Stündigen Sportkurses sie bei der Fahrten-Wahl nach ganz oben setzten, sondern auch, weil das Programm einen sehr aktiven Abklatsch mit der Natur vorsah. Lediglich der Ausflug in die Stadt von Romeo und Julia, Verona, war der weniger körperliche Teil. Dass das also kein Zuckerschlecken wird und dies auch bei der Vorbesprechung mit den verantwortlichen Lehrern, Frau Schellhammer und Herr Schmid, so rüberkam, war wahrscheinlich dennoch allen nicht so ganz klar, auf was für eine schöne, aber anstrengende Zeit sie sich eingelassen haben. Während einige Fahrten schon sonntags oder am frühen Montagmorgen losgingen, begann für uns die Reise, ganz entspannt, montags 10 Uhr am Hauptbahnhof Mannheim. Natürlich ausgestattet mit reichlich Snacks und ein paar wenigen Erfrischungsgetränken, ging es erst mit dem ICE nach München, dort wechselten wir den Zug, um einmal quer durch die Alpen zu fahren und dann eine abschließende zwei-stündige Busfahrt bis nach Riva del Garda. Mittlerweile war es schon dunkel, die anfängliche, ausgelassene Stimmung vom ICE ist fast verschwunden und hat sich kontinuierlich in Müdigkeit umgewandelt, was viele lustige Bilder, mit (schlafenden) Schülern und auch Lehrern, erklärt. Doch als dann das erste, von den täglich darauf folgenden, abendlichen 3 Gänge Menüs im Hotel serviert wurde, ging es allen wieder gut. Am nächsten Tag war es dann soweit, die Mountainbike Tour stand an, manchen fiel das Strampeln in Richtung des Lago di Ledro einfacher, besonders Vanessa, da sie auf ihrem E-Bike quasi allen davon flog, andere schrieben das zweirädrige Gefährt schon nach der ersten Stunde ab. Nach einigen Pausen und vielen vielen wundervollen Ausblicken erreichte die Biker Gang, geführt durch den erfahrenen Schmid Armstrong, den Gebirgssee. Doch leider spielte das Wetter nicht so ganz mit. Der See hing in den Wolken und es zog Regen auf. Einige wenige waren daraufhin sehr enttäuscht, als deswegen die Rückfahrt angetreten wurde. Doch wahrscheinlich war das die bessere Entscheidung, denn die rasante Bergabfahrt wurde zum Ende immer „besser“. Vom somit entstandenen kühlen Nass ging es dann direkt ins Warme. Die kleine Örtliche Therme wurde heimgesucht. Die Saunen, das Dampfbad, der Pool, die Liegen und besonders die Kalt-Heiß Duschen mit Lichteffekten wurden intensiv genutzt, ganz besonders auch ein Bademantel, der jetzt nicht mehr im Besitz der Therme ist. Der Abend wurde mit dem gemeinsamen Kampf um die Löffel beendet, wobei plötzlich nicht nur Jannis am rum-ragen war, besonders dann als der „Notlöffel“ für Anna zum Einsatz kam. Am Tag darauf ging es nach Verona. Der Bildungsauftrag im 21. Jahrhundert lautete: „Macht Gruppen-Selfies vor den Sehenswürdigkeiten.“ Da unsere Karten-Navigationsspezialisten die besten der besten waren, gelangen wir natürlich immer auf schnellstem und direktestem Wege zu den Plätzen, einzig und allein die Suche nach einer guten Pizzeria verlief schwieriger als Gedacht, was man kaum glauben konnte und einige verzweifeln ließ. Das Treffen mit Romeo und Julia durfte natürlich nicht fehlen, ganz besonders bei den besten Stücken Julias packten einige Jungs kräftig zu. Nachdem es für den Ausblick über die Stadt, schon mal einen kleinen Wander-Vorgeschmack gab, wurde dann abschließend im „Mini-Kolosseum“ Veronas die Erde mit dem Island-Schrei zum Beben gebracht. Am Donnerstag, da das ja auch für Anna der fahrradfreie Tag ist, war Klettern angesagt. Bei perfektem Wetter ging es erst an die Outdoor-Kletterwand zur Vorübung, denn anschließend kam ein Klettersteig. Die GoPro auf Jannis’ Helm erfasste dabei all‘ die tiefsinnigen Gespräche. Ob es um die ambivalente Globalisierung mit Herr Deutsch ging, oder um den Uwe der auch dabei ist, es war an Intellektueller Qualität kaum zu übertreffen. Nachdem der Berg von der einen Seite erklommen wurde, bekam man einen atemberaubenden Blick über Riva, den Gardasee und natürlich die umliegenden, noch höheren Berge, geboten. Das schrie förmlich nach einer Pause, die grandiosen täglichen Lunch-Pakete wurden ausgepackt und unter strahlend blauem Himmel verspeist, dabei durfte das Gruppenbild mit dem Gipfelkreuz nicht fehlen. Beim Abstieg kam man an einer Klettermöglichkeit am Fels vorbei, so dass jeder noch einmal das ultimative Erlebnis geboten bekam. Nachmittags wieder im Hotel angekommen nutzten die einen das Wetter, um im sehr kühlen Nass des Gardasees eine Erfrischung zu suchen. Man sollte erwähnen, dass es Ende Oktober war und sie somit nicht weniger mutig waren, als der kleine Bikertrupp, welcher sich zeitgleich auf eine kurze Extrembergwertung einließ. Der Abend am selbigen Tag versprach einer der Besten zu werden, denn wir wurden in Gruppen aufgeteilt und bekamen Aufgaben zu lösen, der Gewinner wurde mit jeder vorhandenen Ehre überschüttet. Jede der Gruppen wursteten dabei erfolgreich ein, hatten mehr als nur eine Hose oder Jacke an, sangen in allen Sprachen, spielten Bier-Pong bis zur Ekstase, heirateten wildfremde Frauen und flippten die Bottles was das Zeug hielt. Der letzte Tag brach an und begann mit einer Busfahrt entlang der Panoramastraße des Sees. Das Ziel hieß Monte Baldo, auf dessen Spitze nicht nur flauschige Lamas auf uns warteten. Mit der Gondel ging es noch ganz bequem nach oben, dort startete dann das 9 stündige und 42 km lange Abenteuer. Doch erstmal wurde das grandiose Gipfelerlebnis genossen gepaart mit dem wunderschönen Blick auf die Alpen und den Gardasee. Das Wetter spielte gut mit, nur der Wind auf dem Kamm war sehr eisig, was allerdings kein Problem darstellte, schließlich befand man sich ständig im Wanderschritt. Diese Tour war aufjedenfall DAS Highlight dieser Studienfahrt, spektakuläre Aussichten wechselten mit den deepsten Talks untereinander. Es wurde ein Schild erklommen, eine Ipod Rettungsaktion gestartet und natürlich gelaufen, gelaufen und weiter gelaufen. Schon lange nach Einbruch der Dunkelheit fand man sich in einer Pizzeria in Riva wieder, für mich persönlich, wahrscheinlich auch für jeden anderen, war dies die absolute Perfektion. Doch der Abend war noch lange nicht vorbei, denn um 0:00 wurde auf unseren nun 18 Jährigen Bottle-Flip König angestoßen, mit Sekt, Kuchen und einer Runde 1,2 oder 3 klang der Abend aus. Und selbst nach diesem ausführlichen Reisebericht fehlen noch einige Dinge. Zum Beispiel, dass Inzest natürlich aus Prinzip von hinten vollzogen wird, dass Hannah „eigentlich ja schon ganz nett“ ist, dass Anika und Anna das Traumpaar vor dem Herrn sind und Nico gefühlt nur einen Pulli dabei hatte. Genauso fehlt, dass es laut Wettervorhersagen auch vom Südbalkon ab und zu gelb regnete, oder dass ein Fußball in einem Hotelflur vielleicht keine gute Idee ist. Oder wie auf der eigentlich eher melancholisch gestimmten Rückfahrt, die zwei besten Lehrer, die Stimmung mit einem selbst gedichteten Lied wieder rasant nach oben brachten und dass Arschloch spielen niemals langweilig werden kann. Aber wohl am nennenswerten ist, wie aus diesen 17 Schülern, die sich davor teilweise nicht mal wirklich kannten, innerhalb so kurzer Zeit eine Gemeinschaft geworden ist, wie es wohl bei keiner der anderen Studienfahrten der Fall war. Danke an Frau Schellhammer und Herr Schmid ohne die wir dieses Erlebnis niemals gehabt hätten. Und natürlich an jeden einzelnen durch den diese Studienfahrt perfekt geworden ist.

Danke!

Bergfreunde

VeröffentlichungMontag, 31.10.2016

KategorienAlle Artikel, Exkursionen, Sport