Friends create art
Lennox Roth (11b) über die Kreativwochen der Kulturakademie
Sonntag, 03.11.2024
Nachdem ich mich vor zwei Jahren schon einmal für die Kreativwochen beworben hatte, bekam ich dieses Jahr noch einmal die Möglichkeit. Und dieses Jahr wurde ich, als einer der 20 Schüler unter 500, aus der Rubrik Kunst auserwählt. Das Projekt leitet die Kulturakademie unter der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg.
Das vorgegebene Thema für die Bewerbung war „hybrider Raum“. Da ich zuerst nicht wusste, wie ich an die Aufgabenstellung herangehe, habe ich gebrainstormt. Da dieser Begriff sehr abstrakt ist, habe ich lange dafür gebraucht, ihn für mich zu definieren. Immer wieder sind mir neue Ideen zu dem Thema gekommen, die ich dann versucht habe, möglichst gut umzusetzen (Bilder sind in Ausschnitten zu sehen). Letztendlich erstellte ich Mappen von eingescannten Bildern, Animationen und auch Musik, um diese anschließend im Onlineportal hochzuladen. Außerdem musste ich mich vorstellen und eine Bewerbung schreiben.
Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Info erhalten habe, dass ich angenommen wurde. So hatte ich endlich die Möglichkeit an den Kreativwochen der Kulturakademie teilzunehmen.
Die erste Kreativwoche fand in der letzten Woche der Sommerferien statt und war sehr aufregend. Wir haben uns im ZKM in Karlsruhe getroffen. Dabei haben wir uns im obersten Geschoss angesiedelt.
Der erste Tag wurde als Kennenlernphase genutzt und wir wurden im Laufe der Zeit als Künstler zu einem richtigen Team. Unsere erste Aufgabe war es unseren gegenüber in einer Minute zu zeichnen, ohne dabei aufs Papier zu schauen. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Es war aber sehr lustig und eignete sich perfekt für den ersten Tag. Anschließend durften wir uns Dinge in einem Kunstladen aussuchen und kamen gegen Nachmittag in unserer Unterkunft an.
Am zweiten Tag waren wir früh morgens im Freien. Wir formten beim Sonnenaufgang Körperteile aus Ton, die anschließend in Gips gegossen wurden. Als besonders schön stellte sich auch das Skizzieren in ein von der Stiftung gespendetes Skizzenbuch heraus, das vor allem abends zur Entspannung diente. Am nächsten Tag fand ein spezieller Exkurs statt, in dem wir eigene Choreografien in einem dafür vorgesehenen Raum ausgearbeitet haben. Dadurch lernten wir uns weiter kennen.
Für die nächsten Tage wurde uns ein Nebenraum zur Verfügung gestellt, in welchem wir Videos mit Capcut für unser Abschlussprojekt zusammengeschnitten haben. Außerdem haben wir uns die Ausstellungen andere Künstler angeschaut. Die Ausstellung wie z. B. „Black Flags“ und die zu Videospielen waren sehr interessant. Darüber haben wir anschließend geredet und Gedanken dazu ausgetauscht. Das war nicht nur künstlerisch, sondern auch sozial weiterführend. Die Atmosphäre dabei war sehr heimelig. In unserer Freizeit durften wir uns frei in Karlsruhe bewegen und sind abends in Restaurants essen gegangen. Den restlichen Tag haben wir im ZKM verbracht, um Kunst zu schaffen. Die ganze Zeit bestand die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und neue Ansichten zu erfahren.
Auch besuchten wir die Schlosslichtspiele am Karlsruher Schloss, die uns große Freude bereiteten. Am letzten Tag konnten wir ein selbst entworfenes Design auf einen Hoodie drucken. Mithilfe einer App kann man unsere Designs nun scannen und sich ein von uns gemachtes Video über die Kreativwoche ansehen. Dies dient dazu, die schönsten Momente festzuhalten.
Ich hatte das Glück, mit netten Jungs auf einem Zimmer in unserer Unterkunft zu sein, mit welchen ich immer noch in Kontakt stehe. Das war sehr besonders und unvergessliche Erinnerungen sind entstanden. Ich habe mit meinen neuen Freunden Musik in einem Musikprogramm namens Garageband gemacht. Morgens wurden wir vom Klingelton „an der Strandpromenade“ geweckt, wofür wir schon unter allen jungen Künstlern bekannt waren. Es entstand der „Ton der Woche“.
Wir konnten frei arbeiten und wurden dabei von Coaches unterstützt. Allerdings war es vielleicht zu frei und man hätte uns etwas mehr führen und somit vielleicht mehr Kunst schaffen können. Es wurde uns aber auch die Zeit gegeben unseren Interessen nachzugehen, was wohl das Wichtigste beim Schaffen von Kunst ist. Schön wäre es gewesen, mehr Zeit für den Workshop einzuplanen, da eine Woche für mehrere künstlerische Projekte doch recht wenig war. Andererseits findet der zweite Teil des Workshops im März statt, wo wir uns ganz unseren eigenen Projekten widmen dürfen.
Zum Schluss kann ich nur meinen größten Dank an Frau McRae aussprechen, die mich für den Workshop nominiert hat und empfehle jedem, der Spaß daran hat Kunst zu schaffen, sich zu bewerben. Denn selbst wenn man nicht genommen wird, hat man schöne Mappen zu einem ganz bestimmten Thema geschaffen, auf die man stolz sein kann.
Lennox Roth (11b)
Über das Erfolgskonzept Kulturakademie
„Talente schlummern. Talente versiegen nicht. Talente werden entdeckt.“ So lautet das Motto der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, die sich mit ihrem bundesweit einmaligen Angebot an Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen sechs bis elf richtet. In den Sparten Bildende Kunst, Literatur, MINT und Musik können die Nachwuchstalente in renommierten Partnereinrichtungen zwei Kreativwochen verbringen und ihre Begabung vertiefen. Vor Ort sind die Jungen und Mädchen unter Gleichgesinnten, sie werden individuell gefördert, können Fachleuten über die Schulter schauen und sie erhalten Anregungen für ihren beruflichen Werdegang.
Bewerbung und Auswahl
Schritt 1: Nominierung durch die Schulen
Alle allgemeinbildenden Schulen im Land können Talente aus den Bereichen Bildende Kunst, MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), Musik und Literatur vorschlagen. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6-8 und 9-11, die durch besonderes Talent und Interesse im jeweiligen Bereich aufgefallen sind, können nominiert werden.
Schritt 2: Bewerbung und Probe der Schülerinnen und Schüler
Die nominierten Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, eine Talentprobe einzureichen.
Schritt 3: Auswahlverfahren
Über die Teilnahme an den Kreativwochen entscheidet ein von der Stiftung Kinderland eingesetztes Expertengremium.
Kreativwochen bei den Partnereinrichtungen
Die Kreativwochen finden traditionell in der letzten Woche der Sommerferien und in den Faschingsferien bei den Partnereinrichtungen der Kulturakademie statt.
Partner der Kulturakademie sind für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6-8 die Akademie Schloss Rotenfels, das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Landesakademie Ochsenhausen und die Science & Technologie gGmbH.
Für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9-11 sind die Partner der Kulturakademie die Hochschule für Musik Karlsruhe, die Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure Stuttgart, das ZKM Karlsruhe und das Literaturhaus Stuttgart.