Austausch mit Albalat

Das waren so ungefähr die ersten Sätze, mit denen uns unsere Austauschschüler/ innen in Spanien begrüßten. Jeder Einzelne hatte ein kleines Schild gebastelt, um uns willkommen zu heißen. Gemeinsam fuhren wir zum Dorf, in dem die Schule lag, wurden von dort aus von den Eltern abgeholt und verbrachten direkt den ersten Nachmittag in unseren Gastfamilien.

Dort wurde uns erst alles gezeigt und nach und nach tauchten wir in die spanische Kultur ein, alles angefangen bei dem Küsschen-Küsschen, das man jedem, den man kennenlernte, auf beide Wangen drückte oder das üppige Mittagessen mit anschließendem postre, also Nachtisch, der mittags meistens aus Nüssen, Obst und Schokolade bestand. Gegen 19 Uhr gab es statt Abendessen bei manchen merienda, eine Art Snack-Mahlzeit, bei der wir manchmal Kekse, einen Toast, Teigtaschen, Croissants oder ähnliches aßen. Das richtige Abendessen gab es dann meist erst zwischen 21 Uhr – 22 Uhr (oder später), was doch für den ein oder anderen eine kleine Umstellung war… Allerdings musste natürlich keiner hungern, denn die Mahlzeiten tagsüber waren für gewöhnlich doch relativ sättigend und die Familien waren alle super nett und fürsorglich und fragten einen immer, ob es einem schmecke (¿Te gusta?), man lieber etwas anderes (¿Quieres algo diferente?), oder mehr davon haben möchte (¿Quieres algo mas?) und ob man denn wirklich sicher sei, wenn man satt war (¿Seguro?).

Alle Tage begannen damit, dass wir uns morgens in der Schule trafen, um von dort aus Ausflüge zu machen oder gemeinsam mit den Spaniern den Unterricht zu besuchen wie z.B. an unserem ersten Tag, an dem wir zuerst zusammen den Unterricht besuchten und danach durch das Dorf Albalat, in dem die Schule lag, geführt wurden. Wir wurden u.a. vom Bürgermeister persönlich im Rathaus begrüßt und auch die beeindruckende Kirche und weitere besondere Gebäude wurden uns gezeigt.

Eines der Ausflugshighlights war sicherlich das sogenannte „paddel surf“ im Meer, bei dem alle viel Spaß hatten. Außerdem machten wir einen Tagesausflug nach Valencia, machten ein senderismo mit beeindruckender Aussicht und anschließender Erfrischung im Meer.

An unserem letzten Wochentag besuchten wir nochmal für drei Stunden den Unterricht und trafen uns danach alle gemeinsam, um die Woche noch einmal Revue passieren zu lassen und unsere erworbenen Sprachkompetenzen in kleinen Spielchen zu beweisen… Im Anschluss kochte der Mensakoch für uns alle Paella, eine valencianische Spezialität, alle unterhielten sich (auf Spanisch oder Englisch) und fanden, wie schnell doch diese eine Woche schon umgegangen sei… ABER sie war ja noch nicht vorbei! Denn wir hatten ja noch ein Wochenende vor uns, das jeder mit seinen Familien, Austauschschülern und Freunden individuell verbringen konnte.

Am Samstag besuchten einige nochmal mit ihren Familien Valencia oder unternahmen andere Ausflüge und am Sonntag aßen viele gemeinsam, wie es in Spanien üblich ist, mit der Familie Paella. Danach trafen wir uns erneut in Grüppchen und redeten, lachten und wurden schon ein bisschen traurig, uns jetzt so lange nicht mehr zu sehen.

Am Montagmorgen verabschiedeten wir uns (beschenkt mit jamon, naranjas und anderen Spezialitäten) von unseren Gastfamilien und fuhren ein letztes Mal gemeinsam an die Schule nach Albalat, wo zum Abschied extra eine mini Mascletà (aneinander gekettete Knallkörper) gezündet wurde, verabschiedeten uns lange von unseren Austauschschüler/innen und stiegen mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Bus, der uns zum Flughafen und von dort aus nach Deutschland brachte.

Es war eine unbeschreibliche Erfahrung: Wir lernten eine andere Kultur, eine andere Sprache, nette Leute und vor allem Freunde kennen, die uns ans Herz gewachsen sind.

Im April besuchen uns die Spanier hier und wir sehen uns alle endlich wieder. ¡Nos vemos en abril!