Frankfurter Buchmesse 2016

„Dit is wat we delen“ – „Dies ist, was wir teilen“, so lautete das Motto der Frankfurter Buchmesse 2016 mit Flandern & Den Niederlanden als Ehrengast. Aufgeregt und voller Vorfreude machten sich wir uns am 22.10.2016 auf den Weg zur Frankfurter Buchmesse. Angemeldet hatten wir uns über den Lehrer und Co-Organisator Axel Müller.

Bereits gegen 8 Uhr fuhr der Reisebus in Mannheim los und begann die Fahrt nach Frankfurt. Da das Bildungszentrum Heidelberg und das ökumenische Bildungszentrum sanctclara (Mannheim) die Reise zur Buchmesse organisiert hatten, fuhren auch viele Personen von außerhalb der Schule mit – hauptsächlich ältere Menschen, was wir zuerst irritiert und ein wenig enttäuscht aufnahmen, dann stellten wir jedoch fest, dass man sich mit diesen Menschen trotz des Altersunterschieds erstaunlich gut unterhalten konnte.

In Frankfurt angekommen, fiel unsere Vorfreude mit einem riesigen Messegelände und völliger Ahnungslosigkeit unsererseits vorerst in sich zusammen. Interessiert und literaturbegeistert, irrten wir trotz der schon im Bus ausgegebenen Info-Blätter und Tipps zwischen Büchern herum und fingen bald an, uns zu wundern, warum diese denn alle auf Serbisch, Griechisch oder Afrikaans verfasst waren. Natürlich waren wir hier auf der Internationalen Ebene angelangt. Verschiedene Stände, die jeweils ein Land repräsentierten, waren über mehrere Stockwerke verteilt und von allen Seiten waren Vorträge in unterschiedlichen Sprachen zu hören, sodass ein unglaublich sprachenreiches Wortgemisch daraus entstand. Trotz anfänglicher Probleme schafften wir es dann doch, uns zurechtzufinden und besuchten nach der internationalen Ausstellung auch die nationale. Auch die nationale Ebene enttäuschte uns nicht, sondern glänzte mit den verschiedensten Verlagen wie Cornelsen, Arena, Fischer und noch vielen anderen großen und kleinen Verlagen. Obwohl die Verlage einigermaßen nach Themen und Altersstufen geordnet waren, fanden wir uns aufgrund der riesigen Menschenmenge und unserer Orientierungsschwierigkeit bald in der Kinderbuchabteilung wieder und hatten schließlich das Verlangen nach frischer Luft und etwas Abstand von den prallgefüllten Gängen. Außerhalb der Gebäude waren viele unterschiedliche Stände, darunter natürlich diverse Essensstände, aber auch ein Lesezelt, in dem man bekannte (Jugendbuch-)Autoren treffen und ihren Geschichten lauschen konnte. So hörten wir beispielsweise einer voll besuchten Lesung unseres Kindheitshelden Paul Maar zu und erlebten weitere prominente Gäste „live“, darunter auch Daniela Katzenberger, DJ Bobo und die Kriminalromanautorin Doris Gercke. Die Stände des Ehrengasts Flandern und die Niederlande boten unter anderem Selbstexperimente an, welche mithilfe einiger Messgeräte die Emotionen der Probanden beim Lesen untersuchten. Auch lustige Animationen, auditive Unterhaltung oder „visual reality“ wurden dem Besucher geboten.

Ein Teil eines Gebäudes war dem Fernsehsender ARD gewidmet, der Interviews mit prominenten Gästen führte oder die Gestaltung eines Hörbuchs zeigte. Filme, die erst in einigen Monaten offiziell veröffentlicht werden, konnten wir im ARD Kino jetzt schon sehen. So schauten wir uns auch eine Neuverfilmung des Films „Agnes“ nach dem Roman von Peter Stamm an und konnten danach sogar ein Interview mit Regisseur und Hauptdarsteller sehen.

Insgesamt war die Buchmesse eine interessante Erfahrung und hat uns viele neue Blickwinkel und Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt. Vor allem die Begegnungen mit bekannten Autoren beeindruckte uns sehr und zeigte uns diese Schrift stellergenies und Kindheitshelden zum ersten Mal auch einfach als reale, sprechende Menschen im Gegensatz zu dem Autorenfoto auf der letzten Seite eines Romans. Uns begegneten auch einige junge Leute, die aus ganz Deutschland angereist waren, um die Ausstellung zu besichtigen. Auf der Buchmesse fiel es leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen – weil hier viele Menschen mit ähnlichen Interessen und der Liebe zum Lesen aufeinandertreffen. So bestätigen wir also das Motto der Buchmesse: Lesen verbindet. „Dit is wat we delen“.